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Horst Maria Merz im SWR 2

Im Rahmen der Reihe "Kultur und Lebensart - Hausbesuch"  spricht Horst Maria Merz über seine künstlerische Arbeit.
Sie können hier das Interview gerne anhören.

Hörprobe aus der CD "Weil ich unmusikalisch bin"
Bidla Buh Tauben vergiften im Park Geben Sie acht!
 Horst Maria Merz interpretiert die besten Chansons von Georg Kreisler in unnachahmlicher Weise.


Im Vorwort des bekannten Autors, Fernseh- und Theaterregisseurs Volker Kühn zur gleichnamigen CD ist Folgendes
zu lesen:

Von der Erneuerung der MERZ-Kunst

Was ist von einem Projekt zu halten, das unter dem Motto "Weil ich unmusikalisch bin" einen Pianisten als singenden Chanson-Entertainer auf die Bühne stellt? Die Rede ist von Horst Maria Merz.
Zunächst staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich: Ist das MERZ- Kunst? Das war mal, lang, lang ist's her, ein Begriff. Und was für einer!
Man erinnert sich an den legendären Dada-Nachfahren Kurt Schwitters aus Hannover, der vor neunzig Jahren mit seinen phonetischen Mammutgedichten, seinen Klebebildern, seiner legendären Ursonate und der vielzitierten Liebeserklärung an Anna Blume die Salons, Galerien und Kabaretts verunsichert hatte. MERZ-Kunst eben. Mit ihr tourte Schwitters, der Allround-Begabte, damals durch die Lande. Aus einer Zeitungsanzeige der Commerzbank Hannover hatte er sich das MERZ herausgeschnitten, es in die Bildcollagen geklebt und es damit zum Kunstwerk erhoben.
Und das verehrte Publikum? Erst stand es kopf, dann schüttelte man sich und schließlich, befreit von dem Druck, das sich in ihm angesammelt hatte, explodierte es in einer Orgie des Gelächters, der Freude und des zustimmen- den Beifalls.
Daran fühlt man sich erinnert, wenn im täglichen Allerlei des Showgeschäfts endlich mal wieder eine Neuentdeckung auszumachen ist. Horst Maria Merz ist so eine. Ob es um die musikalische Wiederbelebung eines frühen Sounds geht – wie bei den Berlin Comedian Harmonists oder den eigenwillig-schräg angesteuerten Interpretationen der Florence Foster Jenkins – immer ist es das bereits vorhandene Material, das Horst Maria Merz zu völlig überraschenden neuen Klang- und Interpretations-Collagen zusammenbastelt wie einst Schwitters seine Klebebilder.
So auch beim neuesten Versuch des Horst Maria Merz, Georg Kreisler zu seinem Programm zu machen. Er hat sich damit viel vorgenommen, denn die Meßlatte liegt diesmal besonders hoch: Denn Kreisler, der Originär- Singuläre, dessen alte böse Lieder man bisher nur und ausschließlich als Kreisler-Ton im Ohr hatte, dieser kämpferisch-melancholische Botschafter des rabenschwarzen Humors, der jüdischen Loneliness und des Weaner Schmäh gleichermaßen, sperrt sich nun mal – da selbst ein langes Künstlerleben lang parodistisch unterwegs – gegen jede Vereinnahmung, gegen jede Parodie. Gegen bloße Nachäffer und geschäftige Nachahmer ohnehin.
Merz musiziert hier ganz im Geiste Kreislers, läßt ahnen, wie sehr im Quicklebendigen die Tradition eines Morgenstern, eines Ringelnatz und eines Wedekind weiterwirken und daß da ein ungemütlicher Zeitgeist am Werke war und ist, der gehört, aber nicht umarmt werden will. Möglich sogar, daß der gebürtige Frankfurter das Kunststück fertig bringt, mit seiner Interpretation dem Wiener Kabarettisten jene Sprachgrenze aufzubrechen, die nördlich der Main-Linie zuweilen immer noch dem Wiener Altmeister das tiefere Verständnis für seine unbotmäßigen schwarzen Lieder versagt.
Was also ist von einem Projekt zu halten, das unter dem Motto "Weil ich unmusikalisch bin" einen Pianisten als singenden Chanson-Entertainer auf die Bühne stellt? Die Antwort auf diese Frage fällt leicht: Viel. Sehr viel. Mehr davon, bitte.
Es scheint, als habe der Begriff MERZ-Kunst neuerdings einen neuen Sinn bekommen.
 


Die Abenteuer des braven Soldaten SCHWEJK


In einer Aufführung am Theater am Kurfürstendam in Berlin
sang und las der bekannte Schauspieler Walter Plathe
Geschichten und Lieder über die Abenteuer des berühmten
Soldaten.
Horst Maria Merz begleitete ihn nicht nur am Klavier sondern
war auch Komponist aller Lieder.




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