Georg Kreisler Interpret
Horst Maria Merz: Ein Mann, ein Piano - und wohl eines der spannendsten Gesichter des musikalischen Kabaretts.
In seinem Soloprogramm "Weil ich unmusikalisch bin" beweist Merz frech-charmant das Gegenteil. Das Publikum erlebt einen fulminanten Ritt durch die musikalischen Höhen und kabarettistischen Untiefen des legendären Georg Kreisler.
Am Ende erhielt der Künstler viel und langen Beifall für einen mitreißenden Abend.
Michael Karle, BNN, ARZ
Hören Sie einen Mitschnitt des SWR2
eines Konzertes mit Horst Maria Merz

zu lesen:
Von der Erneuerung der MERZ-Kunst
Was ist von einem Projekt zu halten, das unter dem Motto "Weil ich unmusikalisch bin" einen Pianisten als singenden Chanson-Entertainer auf die Bühne stellt? Die Rede ist von Horst Maria Merz.
Zunächst staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich: Ist das MERZ- Kunst? Das war mal, lang, lang ist's her, ein Begriff. Und was für einer!
Man erinnert sich an den legendären Dada-Nachfahren Kurt Schwitters aus Hannover, der vor neunzig Jahren mit seinen phonetischen Mammutgedichten, seinen Klebebildern, seiner legendären Ursonate und der vielzitierten Liebeserklärung an Anna Blume die Salons, Galerien und Kabaretts verunsichert hatte. MERZ-Kunst eben. Mit ihr tourte Schwitters, der Allround-Begabte, damals durch die Lande. Aus einer Zeitungsanzeige der Commerzbank Hannover hatte er sich das MERZ herausgeschnitten, es in die Bildcollagen geklebt und es damit zum Kunstwerk erhoben.
Und das verehrte Publikum? Erst stand es kopf, dann schüttelte man sich und schließlich, befreit von dem Druck, das sich in ihm angesammelt hatte, explodierte es in einer Orgie des Gelächters, der Freude und des zustimmen- den Beifalls.
Daran fühlt man sich erinnert, wenn im täglichen Allerlei des Showgeschäfts endlich mal wieder eine Neuentdeckung auszumachen ist. Horst Maria Merz ist so eine. Ob es um die musikalische Wiederbelebung eines frühen Sounds geht – wie bei den Berlin Comedian Harmonists oder den eigenwillig-schräg angesteuerten Interpretationen der Florence Foster Jenkins – immer ist es das bereits vorhandene Material, das Horst Maria Merz zu völlig überraschenden neuen Klang- und Interpretations-Collagen zusammenbastelt wie einst Schwitters seine Klebebilder.
So auch beim neuesten Versuch des Horst Maria Merz, Georg Kreisler zu seinem Programm zu machen. Er hat sich damit viel vorgenommen, denn die Meßlatte liegt diesmal besonders hoch: Denn Kreisler, der Originär- Singuläre, dessen alte böse Lieder man bisher nur und ausschließlich als Kreisler-Ton im Ohr hatte, dieser kämpferisch-melancholische Botschafter des rabenschwarzen Humors, der jüdischen Loneliness und des Weaner Schmäh gleichermaßen, sperrt sich nun mal – da selbst ein langes Künstlerleben lang parodistisch unterwegs – gegen jede Vereinnahmung, gegen jede Parodie. Gegen bloße Nachäffer und geschäftige Nachahmer ohnehin.
Merz musiziert hier ganz im Geiste Kreislers, läßt ahnen, wie sehr im Quicklebendigen die Tradition eines Morgenstern, eines Ringelnatz und eines Wedekind weiterwirken und daß da ein ungemütlicher Zeitgeist am Werke war und ist, der gehört, aber nicht umarmt werden will. Möglich sogar, daß der gebürtige Frankfurter das Kunststück fertig bringt, mit seiner Interpretation dem Wiener Kabarettisten jene Sprachgrenze aufzubrechen, die nördlich der Main-Linie zuweilen immer noch dem Wiener Altmeister das tiefere Verständnis für seine unbotmäßigen schwarzen Lieder versagt.
Was also ist von einem Projekt zu halten, das unter dem Motto "Weil ich unmusikalisch bin" einen Pianisten als singenden Chanson-Entertainer auf die Bühne stellt? Die Antwort auf diese Frage fällt leicht: Viel. Sehr viel. Mehr davon, bitte.
Es scheint, als habe der Begriff MERZ-Kunst neuerdings einen neuen Sinn bekommen.
"Weil ich unmusikalisch bin"
Ein besonderes Georg-Kreisler-Soloprogramm
mit Horst Maria Merz
Kulturforum Wedel
08. 05. 2022; 20.00 Uhr
"Weil ich unmusikalisch bin"
Ein besonderes Georg-Kreisler-Soloprogramm
mit Horst Maria Merz
2. März 2021; 19:00 - 21:00 Uhr, Livestream
Festhalle Pirmasens
"Weil ich unmusikalisch bin“ nennt der Chansonnier Horst Maria Merz sein Georg-Kreisler-Programm, mit dem er im Livestream aus der Pirmasenser Festhalle einen fulminanten Streifzug durch das Schaffen des vielseitigen Kabarettisten und Musikers Georg Kreisler präsentierte…..
Kenntnisreich und humorvoll moderiert Horst Maria Merz sein musikali-sches Kabarett mit einem vor Witz und Esprit funkelndem Programm, in dem Musik und Wort Hand in Hand gehen.
aus der Rheinpfalz 04.03.21
..... Horst Maria Merz versucht sich nicht an einer Eins-zu-Eins-Kopie des großen Satirikers. Er findet einen eigenen Zugang zum singenden Klavierhumoristen mit den bösen Liedern, plaudert am Flügel, rezitiert Texte und Gedichte und bringt seinem Publikum auch den Menschen Georg Kreisler näher.
Natürlich holt der Sänger und Pianist die heiter schwarzhumorigen Lieder Kreislers in den Vordergrund. Lieder wie „Der Politiker“, „Die Telefonbuch-polka“ oder den „Opern-Boogie-Woogie“ mit seiner atemberaubenden Montage von Opernmelodienzitaten inszeniert Merz perfekt auf dem Flügel.
Seinen Auftritt und den hochinteressanten Abend beschließt der gebürtige Frankfurter mit dem berühmtesten Lied Hollaenders „Wenn ich mir was wünschen dürfte.“
aus der Pirmasenser Zeitung, 04.03.21
mit Horst Maria Merz
"Ein Georg Kreisler-Abend mit Horst Maria Merz. Der Pianist der Berlin Comedian Harmonists ....... spielt, witzelt, tobt über die Tastatur - und singt so bezaubernd, dass selbst Chansons wie „Die Telefonbuchpolka“, „Der Opernboogie“ und „Mein Weib will mich verlassen“ die Herzen der Zuhörer schmelzen lassen. „...weil ich unmusikalisch bin“ ist ein frecher und einfach ungemein lustiger Abend mit Deutschlands bestem Chanson-Entertainer - ein Programm mit „Schmäh“, Herz - und Merz!

